Badeurlaub in Radhima, Vlora im Juli/August 2009

Hotel Rexhina in Radhime, Vlora
Hotel Rexhina, Radhime, Vlore

Schon zum zweiten Mal verlebte ich meinen Sommerurlaub in Albanien und auch diesmal kann ich zusammenfassend sagen: super Wetter, beste Erholung, freundliche Menschen, leckeres Essen, niedrige Preise.

Um Mitternacht landete ich auf dem Flughafen in Tirana und wurde sogleich von einem Hotelangestellten abgeholt. Mit dem Auto ging es durch die Nacht und morgens um halb drei ließ ich mich todmüde und überglücklich ins Bett fallen. Das Zimmer im Hotel Regina war preiswert und sauber, das Personal war freundlich, der Hotelmanager sprach ausgezeichnet Englisch – was will man mehr? Das Hotel liegt direkt am Wasser und das Schwimmen ist jedenfalls für mich im Sommerurlaub die wichtigste Beschäftigung überhaupt. Viele Stunden täglich verbrachte ich im kristallklaren, blau-grün schimmernden Meer, wo man noch metertief jeden Stein und jede Wasserpflanze sehen konnte. Am Strand gab es stabile Strandliegen und Sonnenschirme. Während man in Deutschland z.B. an der Nordsee pro Tag 8,00 Euro nur für die Strandkorbmiete bezahlt, ist die Nutzung der Liegen und Sonnenschirme in Albanien kostenlos für Hotelgäste. Das muss auch einmal gesagt werden!

Abends ließ ich mir im Hotelrestaurant die köstlichen mediterranen Gerichte schmecken, während sich die orangefarbene Sonne allmählich hinter der Halbinsel Karaburun versteckte und unter mir die Wellen leise plätscherten. Ich mag Meeresfrüchte sehr gerne und bin voll auf meine Kosten gekommen. Zum Beispiel verspeiste ich den ersten Oktopus meines Lebens. Sieht toll aus, dieses Tier, schmeckt auch so. Auch der albanische Wein war ganz wunderbar. Eine Sensation waren die niedrigen Preise. Da bezahlte man z.B. für ein Mineralwasser nur umgerechnet 0,40 Euro. Eine Pizza, so groß wie ein Klosettdeckel, war schon ab 3,00 Euro zu haben. In einem deutschen Restaurant würde man dafür wohl das Vierfache berappen müssen. Übrigens, das Essen kam stets binnen weniger Minuten, und es war immer sehr liebevoll und appetitlich hergerichtet.

Strandpromenade in VloraMehrmals machte ich einen Ausflug nach Vlora. Mit dem Minibus ist man schnell dort. Einmal besuchte ich dort einen freikirchlichen Gottesdienst in englischer Sprache (mit albanischer Übersetzung) und lernte dort liebe Menschen kennen. Ein andermal schaute ich mir ein paar Sehenswürdigkeiten an, z.B. ließ ich mir von der englischsprachigen Führung im Unabhängigkeitsmuseum etwas über die Geschichte Albaniens erklären. Auch schaute ich mir die Muradi-Moschee, das Unabhängigkeitsdenkmal, das Grab von Ismael Qemali und die Büste der Marigo Posio an. Leider war das Historische Museum wegen Umbau geschlossen. Neben dem Unabhängigkeitsdenkmal lädt ein schattiger Park zum Ausruhen ein. Schräg gegenüber befindet sich auf einem hohen Felsen ein Café. Von dort oben genoss ich den wunderbaren Blick auf die Stadt Vlora. Während ich am Vormittag problemlos mit dem Minibus nach Vlora fahren konnte, sagte man mir am Abend, (gegen 19 Uhr), dass um diese Zeit keine Minibusse mehr in die Gegenrichtung fahren. Als ich mich ein wenig hilflos durchfragte, erlebte ich wiedermal die überwältigende albanische Hilfsbereitschaft: Ein netter junger Mann fuhr mich mit seinem Auto zu meinem Hotel, kostenlos.

 

Während meiner drei Urlaubswochen gab es nur einen einzigen bewölkten Tag. Diesen nutzte ich, um zu Fuß nach Orikum zu gehen. Dieser Ort liegt ein paar Kilometer südlich von Radhima. Leider hat die Straße keinen Fußweg, das war ein bisschen stressig wegen des starken Verkehrs. Aber die Landschaft ist einfach malerisch. Zu meiner Rechten glitzerte das Meer, links erhoben sich hinter Olivenbäumen majestätische grau-braune Berge, die bis in die Wolken reichten.
Auf dem Weg nach OrikumLeider ist das Umweltbewusstsein in Albanien nicht so ausgeprägt wie in Deutschland, denn oft stört achtlos weggeworfener Verpackungsmüll die traumhaft schöne Gegend. Übrigens, in Orikum gibt es nicht nur eine Geschäftsstraße, sondern auch einen wunderbaren Strand, im Wasser läuft man dort auf einem Teppich aus feinem Sand. Wie überall in Albanien wird auch in Orikum sehr viel gebaut. Es ist auch interessant, an den Wohnhäusern vorbeizuschlendern. Manche Leute lassen auf der Terasse Wein wachsen, sozusagen als natürliches Sonnendach, mit herunterhängenden Trauben. Sieht prima aus.

Ab und zu trifft man am Strand, im Café oder im Minibus Menschen, die der englischen Sprache mächtig sind und mit denen man sich nett unterhalten kann. Solche Begegnungen sind immer wieder schön. Im Hotel gab es übrigens einmal pro Woche Live-Musik und die Leute tanzten im Kreis zu kosovarischen Volksliedern. Ich bin zwar keine große Tänzerin, aber ich schaute mir genau ab, was mein Nebenmann gerade machte, und dann ging es einigermaßen.

Wie jeder Urlaub ging auch dieser wiedermal viel zu schnell vorbei. Nun hatte ich Gelegenheit, mir den Flughafen mal bei Tageslicht anzusehen. Der ist klein, aber fein. Ein Blickfang ist die große Statue der Mutter Teresa, nach deren Namen der Flughafen benannt ist.

Zu Hause werde ich oft gefragt, wie das denn mit der Kriminalität in Albanien sei. Dazu kann ich nur Folgendes sagen: Wenn die Menschen arm sind, dann bedeutet das nicht zwangsläufig, dass sie auch Touristen bestehlen oder übervorteilen. Die Gastfreundschaft hat in Albanien einen sehr hohen Stellenwert, und dazu gehört eben auch, dass man Touristen nicht beklaut. Während man auf deutschen Bahnhöfen zurecht ständig vor Taschendieben gewarnt wird, konnte ich meine Tasche mit der Geldbörse am Strand von Radhima getrost unbeobachtet liegen lassen. Die einzige Gefahr, die es meiner Meinung nach in Albanien gibt, sind die vielen ungesicherten Baustellen und die tiefen Löcher, die sich manchmal mitten auf dem Weg auftun. Man muss tierisch aufpassen, sonst bricht man sich die Knochen.

Höchstwahrscheinlich werde ich auch den nächsten Sommerurlaub wieder unter der albanischen Sonne verbringen. So preiswert und gut kriegt man es nirgendwo anders in Europa, denk ich mal.

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