31.07.2010 Graz-Trieste
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Wir, drei Freunde auf BMW, zwei davon mit Frau am Sozius, starteten den dritten Teil unserer Balkantouren in den Westbalkan –mit Schwerpunkt Albanien – um 07.30 Uhr von Graz
zur Fähre Trieste-Durrës mit Checkin um 11.00 und Ablegen um 13.00. Das Fährschiff Grecia der albanischen Agemar-Ferries war nicht das modernste, aber es funktionierte alles und die Crew war hilfsbereit. Die Beladung war langwierig, die Abfahrt verspätet, aber niemand verfiel in eine Hektik und auch wir wurden von dieser Ruhe angesteckt. Wir waren die einzigen Touristen an Bord, alle anderen waren Trucker und albanische Familien auf der Fahrt in die Heimat. Die gebuchten Innenkabinen waren ordentlich –meine hatte einen Wasserdefekt und sofort übersiedelte uns die Crew in die noch verfügbare,teurere Außenkabine (ohne Aufpreis).
Die Überfahrt mit malerischem Sonnenuntergang vor Italien und Sonnenaufgang vor Albanien verlief ruhig. Die Bordküche war einfach und schmackhaft, die Preise relativ hoch. Bier war leider nicht albanisch.
Start der Motorradtour Albanien: 01.08.2010 Durrës – Sarandë
Die Ankunft in Durrës war pünktlich, das Schiff hatte aufgeholt, doch wir mussten 2:30 Stunden (bis 15.30) vor dem Hafenbecken dümpeln, weil der Fährhafen mit 6 Fährschiffen voll war. Für uns ein kleines Problem, da wir noch ca. 235 km bis zum Ziel hatten.
Die Grenz- und Zollkontrolle mit zuvorkommenden Beamten war rasch abgewickelt.
Unsere Route ging über Kavajë-Rrogozihnë-Lushnië-Fier auf einer Autostraße nach Vlorë. Die Autostraße ist noch teilweise im Bau und wegen unabgesicherter offenere Schächte ist vor allem mit dem Motorrad Vorsicht geboten. In Vlorë gibt es seit kurzem eine gut ausgebaute Umfahrung der Innenstadt, was uns als Motorradfahrer sehr entgegenkam, weil am Sonntagabend in Vlorë höllischer Verkehr herrscht.
Wegen der Verspätung mussten wir leider auf den – immer hervorragenden – Espresso am Strand von Vlorë verzichten, ebenso auf einen Abstecher ins geschichtsträchtige Oricum. Das Biker-Highlight, der Llogara-Pass hatte dazu noch eine Wolkenhaube und wir mussten uns auf eine Fahrt im Regen auf ziemlich glatter Fahrbahn gefasst machen. Es war kein Regen, es war eine Nebeldecke, trotzdem nasse Straße und keine Sicht vom Pass auf die weißen Strände. Ab Palasë hatten wir dann trockene Straße und gute Sicht. Trotzdem mussten wir eilen, da von Nachtfahrten mit Motorrädern wegen der fehlenden Leiteinrichtungen und der Tiere auf der Straße abzuraten ist. Ein kurzer Blick auf die U-Boot-Tunnels bei Porto Palermo nahe Himarë war möglich.
Nachtankunft in Sarandë um 20.45 Uhr. Das Hotel Brilant – auf der Straße nach Butrint- haben wir sofort gefunden, wurden freundlich empfangen, haben problemlos eingecheckt und die Motorräder im Hof geparkt. Dann haben wir sofort eine Taverna gesucht und gleich drei Blocks weiter eine am Meer gefunden. Essen (Muscheln, Fisch, Kalmare, Bauernsalat und Tsatsiki) und Bier (Korca) waren ausgezeichnet und preiswert, die Bedienung nett und flink, der Lärm von zwei angrenzenden Discos jedoch fast unerträglich. Auf dem Corso entlang des Strandes gab es ein buntes Treiben, doch vor Mitternacht war die Show und auch der Lärm vorbei.
02.08.2010 Sarandë – Butrint -Sarandë
Das Hotelzimmer war ruhig, klimatisiert, wir haben gut geschlafen, das Frühstück war ausreichend, der Kaffee wieder gut. Dann ein Ausflug nach Butrint, einer Festung aus dem 8.Jh v.Chr., die von allen nachfolgenden Herrschern bis hin zu Ali Pasha erweitert und benutzt wurde. Die Straße war im Bau und schwierig zu befahren, doch der Ausflug lohnte sich allemal. Vom Turm der Burg ein wunderbarer Ausblick auf den salz/süßwasserhaltigen Butrintsee und das Ionische Meer mit der hier ganz nahen Insel Korfu.
Von Butrint führt nach Übersetzen über den Kanal mit einer abenteuerlichen Rollfähre eine Straße nach Konispol und einem internationalem Grenzübergang nach Griechenland.
Wir fuhren jedoch nach Sarandë zurück und – es hatte 37° Celsius – warfen uns an einem netten öffentlichen Strand, 150m vom Hotel, ins erfrischende Meer, das in der Bucht von Sarandë sehr sauber ist.
03.08.2010 Sarandë – Delvinë – Jogurcati – Melissopetra- Ersekë -Korcë
Unser nächstes Ziel war Korcë im NO Albaniens. Wir wählten die etwas anspruchsvolle Route mit einer wunderbar angelegten jedoch stark beschädigten Bergstraße über Delvinë und den Muzinapass (572m) nach Jogurcati, dann über die Grenze nach Griechenland und bei Melissopetra wieder zurück nach Albanien. Wir wollten direkt über Leskovik nach Norden fahren, diese Straße wird neu trassiert und war gesperrt. So nahmen wir den Umweg über Çarshovë auf einer in die Landschaft geschmiegten Straße mit ordentlichem Belag und toller Aussicht.
Anschließend ging es durch das Gramosgebirge mit dem gleichnamigen Nationalpark.Diese wildschöne Gegened diente im griechischen Bürgerkrieg 1946-1949 den kommunistischen Rebellen als Bastion.
Über Ersekë weiter nach Norden sahen wir östlich unserer Route das Skigebiet Dardhë am M. Moravë.
Bei der Einfahrt nach Korcë passierten wir die Anlage der Brauerei des gleichnamigen Biers.
Hotel Regency lag direkt im Zentrum, die Zimmer waren dem Kolonialstil ähnlichen Möbeln ausgestattet, das Service wieder ausnehmend freundlich und hilfsbereit. Unsere Motorräder wurden in einem versperrten Innenhof untergebracht. Das Abendessen genossen wir in einer sehr netten Taverna.
04.08.2010 Korcë-Bilisht-Prespasee-Florina-Bitola-Resen-Ohrid
Ohrid in Macedonien war der nächste Punkt unserer Tour. Wir wählten nicht die direkte Route über Pogradec, sondern fuhren bei Bilisht wieder nach Griechenland weil wir den Naturpark zwischen dem kleinen und dem großen Prespasee mit Kloster Agios Ahillios und Fischerdorf Psarades besuchen wollten. Um viele Pelikane und Kormorane sehen zu können, sollte man schon sehr früh am morgen vor Ort sein, da die Vögel die kleine Bucht am Vormittag nach Norden hin verlassen.
Vom Westen her begann sich ein Gewitter zusammenzubrauen ( „bomba“ warnte uns der Fischer) und wir verließen Psarades.
Die Route sollte uns über Akritas nach Agia Paraskevi zur macedonischen Grenze bei Niki führen. Das Unwetter erwischte uns voll mit Überflutungen und Vermurungen der neu angelegten Straße und zwang uns bei Akritas zur Umkehr und zum Verlassen des Tals. Wir wählten im ungemein heftigen Gewitter den Weg über Florina. In Agia Paraskevi mussten wir wegen zu starkem Regen und Sturm stoppen, entdeckten eine überdachte Laube. War ein Glücksfall, denn diese Laube war so etwas wie eine Taverna, die von einer Migrantin aus Kasachstan betrieben wurde. Wir bekamen ausgezeichnete Souvlaki und Bifteki, knusprige Bratkartoffel sowie einen knackigen Choriatiki und Halva zum Nachtisch.
Der Regen ließ nach und hörte schließlich auf. Durch die wetterbedingten Verzögerungen mussten wir ohne Umwege auf der M5 über Bitola und Resen nach Ohrid fahren. Kurz nach Resen holte uns das Schlechtwetter wieder ein und wir fuhren bis Ohrid im Starkregen.
Das Hotel Tino am Kej Marsal Tito liegt direkt an der Seepromenade (mit Bademöglichkeit) und hat ein ausgezeichnetes Restaurant wo wir die schmackhafte Ohridforelle verkosteten.
Ohrid zeigte sich uns als saubere und pulsierende Stadt, das Nachtleben an der Seepromenade endet erst nach Sonnenaufgang am nächsten Morgen.
05.08.2010 Ohrid-Naturpark Galicica-Pogradec-Ohrid
Eine Rundfahrt um den Ohridsee mit einem Abstecher in den Nationalpark Galicica. Eine fein angelegte Bergstraße führte uns über einen Pass (ca.1300m) vom Ufer des Ohridsees an das fast touristenfreie Westufer des Prespasees. Danach ging es wieder zurück (die Straße lohnt eine Retourfahrt) nach Trepjica und zum Kloster Sveti Naum und danach wieder über die Grenze nach Albanien.
In Pogradec an der albanischen Seite des Ohridsees waren wir bei der Einfahrt aus dem Süden auf extrem holprigem Straßenbelag Teil eines Hochzeitskonvois, eingekeilt zwischen geschmückten PKWs aus Schweiz, England und Italien laut hupend. Wir hupten mit. Die Nordausfahrt war dann ein mehrbahniger, tadellos gepflasterter Boulevard entlang des Sees.
Über eine neu angelegte, fast fertige Passstraße mit traumhaften Kurvenradien ging es dann wieder über die Grenze nach Macedonien und über Kalista und Struga zurück nach Ohrid. Badenachmittag im ca. 24° warmen und klaren Ohridsee.
06.08.2010 Ohrid-Debar-Tetovo-Prizren-Kukës-Shkodër
An sich hatte dieser Tag schon mit errechneten 365km im Gebirge und den Grenzen Macedonien-Kosovo und Kosovo-Albanien ein füllendes Programm, deshalb starteten wir bereits um 08.30 Uhr, aber es kam noch heftiger als erwartet.
Die landschaftlich tolle und vom Straßenbelag her ordentliche Strecke führte uns über Debar, den Naturpark Mavrovo bis Gostivar von wo wir uns ca. 25km mautpflichtige Autobahn bis kurz vor Tetovo gönnten. Da wir aus Zeitgründen Skopje meiden sollten, wählten wir einen kleinen Grenzübergang in den Kosovo nördlich von Vratnica mit dem Örtchen Gllobocica auf der kosovarischen Seite. Freundliche, gut deutsch sprechende Grenzer auf beiden Seiten. Der Macedoner war freundlich, weil einer von uns Alexander heißt, der Kosovare war freundlich, weil Österreich dem Kosovo so viel geholfen hat (zit.) und entschuldigte sich vielmals, dass er uns die Haftpflichtversicherung (€ 15.-/Motorrad für 15 Tage)abknöpfen musste.
Danach die wieder landschaftlich schöne, doch vom Bürgerkrieg gezeichnete Strecke bis Prizren. Unser Solofahrer Walter wollte uns in Prizren unbedingt in das Lokal einladen, wo er vor 38 Jahren so gut gegessen hatte. Das war einer der aufregenderen Teile unsrer Tour – Innenstadt Prizren um 13.00 Uhr, Einbahnstraßen mit Gegenverkehr, Fussgängern, stop and go und hoffnungslos im Getümmel verfranst, die Gruppe zerstreut. Wir haben dann alle selbstständig aus Prizren rausgefunden und uns am Grenzübergang nach Albanien wieder vereint.
Der Verlauf der Straße nach Kukës entsprach nicht mehr der Straßenkarte(Freytag&Berndt Albanien 1:400 000 neueste Ausgabe), wir kamen auf die neue Trasse, auf die im Bau befindliche Autobahn nach Tirana, teilweise fertig, doch großteils noch Schotterpiste mit ziemlich hektischem Verkehr (Freitag Nachmittag) in beide Richtungen. Unsere Route (die E851 ist im Garmin Citynavigator 2010.11 vorhanden) war dadurch irgendwo ca. 5km nördlich und Beschilderung fehlte großteils. Eher zufällig entdeckten wir etwas abseits der Trasse den Wegweiser nach Fushë Arrëzi.
Ein paar Kilometer Schotter und wir waren wieder auf der Route, die Straße SH5 gab es bei uns nicht. Auf ansprechenden kurvenreichen Bergstraßen, mit großteils gutem Belag schraubten wir uns über die Pässe Qafa e Shllakut (850m) Qafa e Malit (1284m) wo wir endlich eine winzige Kantine entdeckten.
Der Wirt zeigte uns seine Schätze im Kühlschrank, es waren Gott sei Dank auch ein paar Cola dabei, doch seiner Einladung auf ein Korca mit seinen beiden Stammgästen auf ein Bier konnte vor allem Walter nicht absagen, da sein Helm bereits beschlagnahmt war. Der Durst war gestillt, gegen den Hunger gab es nichts.
Wir konnten nicht genau lokalisieren, wo wir gerade waren, aber es musste knapp vor der Einmündung der Straße von Fierzë aus dem Norden sein. War auch dann so.
Wir fuhren Kryëzi nach Fushë Arrëzi, eine schmucklose Industriestadt. Nach meiner Streckenberechnung (Freytag&Berndt Albanien 1:400 000 neueste Ausgabe) müssten wir bereits längst in Shkodër sein, wir hatten schon 380km auf dem Tacho und es war 17.00 Uhr.
Und dann kam ein Wegweiser.
Vorweg, diese Entfernungen stimmten jetzt, aber die Straßenkarte wies doch auf der Strecke von Prizren bis Shkodër in Summe um 90km weniger aus (unsre kleinen Umwege abgerechnet). Kann unter Umständen unangenehm werden, wenn man dadurch in den nordalbanischen Bergen zu Nachfahrten gezwungen wird.
In Touristic Hotel Pukë, machten wir einen Stopp und erstmals war Pilaf auf der Speisekarte.
Service wie im Hotel Sacher, Getränke und Gläser gekühlt, Pilaf (nur Pilaf ) ausgezeichnet.
Die Fahrt weiter in einer Höhe zwischen 600m und 1000m Seehöhe empfanden wir wegen der doch sehr kargen Vegetation wie auf 1600m in den mitteleuropäischen Alpen. Dann runter in die Ebene südöstlich von Shkodër, wo wir nach Qyrsaç den Liqeni Vaut të Dejës (Staussee zwischen Koman und Qyrsaç) überquerten und über Renc nach Shkodër einfuhren.
Die Straße hier war in schlechtem Zustand, aber wir hängten uns bei einem Polizisten mit Scooter an und der kannte die am wenigsten rüttelfreie Spur zwischen den Schlaglöchern.
Am Straßenrand immer wieder Frauen in der hübschen Tracht.
Diese Einfahrt nach Shkodër führt direkt zum Bulevardi Skenderbeu, vorbei an der Ebu-Bekr-Moschee hin zum großen Kreisverkehr am Platz der 5 Helden, wo auch unser Hotel Kaduku lag. Das Hotel Kaduku fiel uns bei der Planung durch eine liebevoll gestaltete Homepage auf, Durch eine Übersetzungsmaschine gibt es zumindest auf Deutsch eine ausgesprochen witzige Darstellung des Hotels. Aber es wird nicht zu viel versprochen, der Familienbetrieb ist äußerst bemüht. Motorräder wurden im Innenhof versperrt geparkt.
Shkodër’s Fuzo ist einladend, Gastronomie in den Tavernen und Pizzerien der Innenstadt mäßig und wenig albanisch.
07.08.2010 Shkodër-Koman-Fierzë-Pukë- Shkodër
Einen Höhepunkt stellt unsere Fahrt in die Berge des nordöstlichen Albaniens -mit all den wilden Geschichten über Blutrache und so- dar. Wir wussten, dass die Zufahrt über Gomsique nach Koman sehr mühsam ist, weil die Straße in sehr schlechtem Zustand ist. Die Zeitangaben für diese Strecke von 90 km (nicht 48km wie auf der Karte) lagen zwischen 2 und 3 Stunden, deswegen starteten bereits um 06.30 Uhr um auch sicher die Fähre auf dem Komanstausee um 10.00 Uhr nicht zu verpassen. Wir benötigten für die Fahrt am Ufer des Liqeni Vaut të Dejës entlang knapp über 2 Stunden bis zum imposanten Bauwerk der Staumauer.
Die frühe Ankunft gab uns Zeit, den ersten Schock über die Beladezone der Fähre zu abzubauen und hatte den Vorteil, dass wir nicht im Tunnel vor der Rampe warten mussten, sondern unsere Motorräder – entgegen den lauten Anweisungen der Einweiser – ziemlich komfortabel abstellen konnten.
Das Beladen verlief dann für uns ziemlich ruhig, wir hatten ausreichend Platz.
Die Fahrt über den Liqeni Komanit (Komanstausee) nach Fierzë dauerte ca. 2 1/2 Stunden und war ein Erlebnis. Nicht übertrieben wird das Tal als der schönste Canyon Europas bezeichnet.
Das Entladen in Fierzë war trotz 36 ° im Schatten gemütlich und dann begann eine Fahrt über die neuerrichtete Bergstraße, die von Anlage und Kurvenradien her mit den Alpenpässen mithalten kann. Nur die Geschwindigkeit sollte man drosseln, denn plötzlich tauchen wie aus dem Nichts Kinder auf und sperren die Straße. Sie wollen Beeren, Kräuter oder Pilze verkaufen. Und sie sind hartnäckig und weichen nicht aus.
Trotz aller Warnungen, dass es auf den 60 km (und nicht 35km wie auf der Straßenkarte angegeben) kein einziges Lokal gibt, fanden wir ein neu errichtetes Hotel mit Fischbecken, nicht ganz fertig aber schon so fit, dass wir uns mit Bauernsalat, Pilaf und Getränken stärken konnten.
Die Rückfahrt nach Shkodër war wieder dieselbe Route über die E 851 wieder mit Stopp
im Touristic Hotel Pukë, diesmal Pilaf me mish. War wieder köstlich, ebenso wie der Espresso. Albanischer Kaffee wurde nicht angeboten.
08.08.2010 Shkoder-Kotor (MNE)
Unser letzter Tag in Albanien führte uns aus Shkodër hinaus, vorbei an der Burgruine Kalaja e Rozafës (im linken Bild die als Restaurant und Freizeitanlage errichtete Replika des Kastells), über eine recht abenteuerliche Brücke über die Buna.
und durch gleich mehrere Hochzeiten, es war ja Sonntag.
Albanien verließen wir über den Grenzübergang Muriqan und erlebten dort eine weitere positive Überraschung quasi als Abschiedsgeschenk. Stau bei 33° Celsius vor der Grenzstation für Motorradfahrer ein Albtraum, doch ein albanischer Grenzpolizist winkte uns heran und lotste uns an der langen Warteschlange vorbei und in den im Schatten liegenden schmalen Durchlass für Fußgänger, wo wir sofort abgefertigt wurden. Und wir staunten nicht schlecht als unsere Papiere gleich an den montenegrinischen Grenzpolizisten weitergegeben wurden.
Dieses Erlebnis verstärkte unsere ohnehin schon sehr positiven Eindrücke von Albanien. Ein noch sehr armes Land, das hart an seinem Aufschwung arbeitet. Aufregende und wildromatische Landschaften mit vorwiegend großzügig angelegten Bergstraßen. Fröhlich-freundliche Menschen in allen Regionen. Kein Nepp in den touristischen Gebieten, sondern hilfsbereites und zuvorkommendes Servicepersonal und ebenso höflich auftretende Polizisten und Grenzer. Ende der Motorradtour Albanien und Westbalkan
18.08.2010 bis 17.09.2010 Nachtrag
Wieder daheim in Graz.
Meine Frau vergaß oder verlor einen (nicht sehr wertvollen) Ring im Hotel Brilant in Sarandë. Vom Regency Hotel in Korcë schickte ich ein Mail ans Hotel Brilant mit der Bitte den Ring nachzusenden, falls er gefunden wird. Noch während unseres Aufenthalts hatte ich mehrere Anrufe einer mir unbekannten Nummer aus Deutschland am Handy, die ich aber wegen der hohen Roaming-Gebühren im Nicht-EU-Ausland nicht annahm. Daheim angekommen bekam ich wieder einen Anruf von Herrn Shemsedin Jashari von der Iliria_Agentur in Bochum, über die ich die beiden Hotels gebucht hatte. Er erkundigte sich höflich, ob mein Urlaub gut verlaufen ist und teilte mir mit, dass der Manager vom Hotel in Sarandë ihn wegen des Rings kontaktiert hatte. Er hatte Probleme mit dem Übersenden per Post. Herr Jashari bot sich an, sich um die Rückholung des Rings zu kümmern. Am 17.09.2010 erhielt ich einen RSB-Brief mit einem Ring. Ein herzliches Danke an Herrn Jashari für seine Bemühungen.
Und die Pointe der Geschichte : Es ist nicht unser Ring.
Und Herr Jashari hat sich sofort wieder angeboten, sich darum zu kümmern, da er annimmt, dass der richtige Ring noch auftaucht.
Ich danke Herrn Shemsedin Jashari für dieses Service, das meine Eindrücke über die Hilfsbereitschaft der Albanerinnen und Albaner nur noch unterstrichen hat.
Utz UHL, Graz
Reisebericht Albanien >> Motorradtour Albanien