Albanien Urlaub im April 2010
Durch Zufall entdeckte ich auf einer Internetseite einen Erfahrungsbericht über einen Albanien Urlaub von einer deutschen Familie. Für mich und meine Bekannten war Albanien ein absolut unbekanntes Land, weit weg von der Möglichkeit dort vielleicht sogar Urlaub zu machen. Aber alles, was ich in diesem Bericht las, war positiv und machte mich neugierig. Als ich es meiner Frau erzählte, war sie auch gleich Feuer und Flamme dafür.
Also schaute ich nach Flügen: Und siehe da, es gab von Berlin aus relativ günstige Flieger nach Tirana. Zwar mußte man in Budapest umsteigen, aber in weniger als 3 Stunden Flugzeit waren wir im unbekannten Land. Wir hatten für etwas mehr als eine Woche über die nette ILIRIA-Agentur ein direkt am Meer liegendes Hotel in der Nähe von Vlore gebucht. Man holte uns auf unseren Wunsch hin vom Flughafen ab und brachte uns in etwa 3,5 Stunden (ca.180km) entspannt und bequem direkt zum Hotel. Nun ist in dieser Jahreszeit (April) dort noch nichts los. Man beginnt gerade mit den Vorbereitungen zur Saison und man muß damit rechnen, daß viele Restaurants und Hotels noch nicht geöffnet haben. Aber so lernt man das Land noch viel besser kennen, weil eben alles noch nicht im Ferienrummel untergeht. Als Tourist ist man in Albanien in jedem noch so kleinsten Ort sehr willkommen.
Die Leute sind nett, aufmerksam und im Gegensatz zu vielen anderen Ländern nicht aufdringlich (im Sinne von Geschäfte machen wollen). Wir hatten den Eindruck, daß ganz Albanien ein einziger Bauplatz ist. Überall werden Häuser gebaut, Straßen erhalten den dringenden neuen Belag, alles ist im Aufbruch in eine neue Zeit. Je mehr man sich den Großstädten widmet, verschwimmen die Unterschiede zu anderen südlichen europäischen Städten. So ist Vlore durchaus vergleichbar mit den gegenüberliegenden italienischen Städten, ohne aber den typischen albanischen Charakter verloren zu haben.
Wenn auch noch vieles für den Fremden ungeordnet erscheint (zB. kann man nirgendwo Busfahrpläne erkennen) aber man gewöhnt sich auch daran, und im Nachhinein haben wir sehr von den vielen Improvisationen profitiert. Man lernt auch ohne albanische Sprachkenntnisse in einem Minitaxi nach Tirana den Nachbarn kennen. Natürlich wäre ein wenig albanisch hilfreich, weil die meisten natürlich nicht englisch sprechen, dafür aber gut italienisch. So ist es oftmals nicht leicht sich zu verständigen.
Und wenn man auch in einigen Reiseberichten über Albanien Urlaub von den katastrophalen Straßen berichtet und man von Mietwagen abrät, so ist es doch durchaus hilfreich, um in kurzer Zeit das Land kennenzulernen, wenn man ein eignes Fahrzeug vor dem Hotel hat. Natürlich sollte man sich vorher darüber im klaren sein, dass es auf den Straßen „albanisch“ zu geht.
Zusammenfassend gesagt, wir haben wunderbare Menschen kennengelernt, herrliche Landschaften, kristallklares Wasser, unberührte Natur und waren mit dem Service, den wir Deutschen so lieben, zufrieden. Überall kann man gut essen, albanisches Weine sind sehr gut, selbst das einheimische Bier ist ein Geheimtipp. Wer Ursprünglichkeit sucht, europäischen Service nicht missen möchte und freundlichen Menschen begegnen will, sollte einmal nach Albanien fahren….
Reinhard S.
Berlin
Email: morescha@gmail.com